(30.03.01)
Ein Großteil der Familie hat mal wieder die Internorga unsicher gemacht. Und unser Meister-Torfstecher möchte uns mit seinen Eindrücken begeistern:

PROST MESSE!

Als der Mensch feststellte, das durch Wärme behandelte Nahrung besser schmeckt und sich vor allem leichter kauen läßt, begann er eifrig Torf zu sammeln und auf das nächste Gewitter zu warten, damit sich der selbige entzündet und so ein Feuer zum garen von Speisen entstand. Er lebte glücklich und zufrieden in seiner Naturhöhle. Weil er außer dem Essen noch andere Hobbys hatte, wuchs die Bevölkerung drastisch an und die Höhlen wurden langsam knapp. Er beschloß sich seine neue Behausung selbst zu bauen. Die ganze Sache hatte nur einen Haken, offene Feuerstellen gefielen dem Grundstücksmakler nicht und der Blitz schlug selten in die Küche der Behausung ein. So blieb der Torf kalt und die Gastronomie wurde erfunden. Schnell wurde sie zu einem Berufszweig, für den leichte geistige Umnachtung zum Markenzeichen wurde. Weil Sie einen Ort suchten an dem sie sich alle treffen konnten, erfanden sie die INTERNORGA. So auch in diesem Jahr. Es wurden wieder mal alte Dinge im neuen Kleid verkauft und sich darüber gestritten ob Mikrowellengeräte bei gleichzeitiger Benutzung von küchentauglichen Mobiltelefonen schädlich für die Gesundheit von Servicekräften ist, oder so ähnlich. Zeitweise war es schwer, den freundlichen Kundenberater vom schmierigen Currywurstverkäufer zu unterscheiden. Der kompetentere war aber sicherlich der Currywurstverkäufer. Ab spätestens 16.00 Uhr war der Unterschied jedoch sichtbar. Der Currywurstverkäufer war der nüchterne von den Beiden. Hatte man das Glück einen freien Tisch an einem Messestand zu ergattern wurde man erst mal ignoriert. Dabei wäre es einfach gewesen die Gastronomen vom Rest zu unterscheiden, sie waren nämlich in der Unterzahl. Alles in allem war es dennoch eine schöne Messe mal vom Sinn dieser abgesehen, denn wenn man sich an den Kinderwagen, lallenden Touristen und RED BULL Wegelagerern vorbeigedrängelt hatte, konnte man ab und zu noch mal ein interessante Beobachtungen machen oder sich mit Fingerfood den Magen voll hauen. Auch das Zwischenmenschliche kam nicht zu kurz. Eine nette Frau jenseits der 42 erklärte freudig Ihrem Mann " Die sind hier alle knauserig, letztes Jahr sind wir hier noch satt geworden aber heute muß man wohl erst 100 Karton von etwas bestellen, bevor man was zu essen bekommt" Ich finde treffender kann man das Ansehen der Internorga nicht beschreiben. Bleibt mir nur zu hoffen das aus dieser Messe wieder eine wirkliche Fachmesse wird, damit auch wir Gastronomen uns mal so richtig satt essen können. Denn ohne uns müßte der ganze Rest wieder Torf sammeln und auf Gewitter warten.

In diesem Sinne sende ich 42 positivgewogene Torfgrüße
in Eure Richtung

jp

Hier gehts zum Archiv