Kies
Der Kieselstein als solcher ist ein
interessantes Gebilde. Es gibt ihn in den verschiedensten Formen und Farben.
Nur leider gibt es ihn zu oft auf der Welt und so ist er als Zahlungsmittel
ungeeignet. Geld ist da schon etwas anderes. Das gibt es auch in den verschiedensten
Formen und Farben. Ist aber, mal die eine oder andere Währung ausgenommen,
nur begrenzt verfügbar. Das macht seinen Wert aus. So weit so gut. Jeder
hat es oder will es. Die meisten finden sie hätten zu wenig. Besonders
die, die schon reichlich davon haben
Am einfachsten wäre es, wenn man jedem die selbe Anzahl von diesen hübschen
kleinen bunten Zetteln geben würde. Aber dann wüsste man gar nicht
mehr wer Reich und Arm ist. Und das geht nun wirklich nicht. Wer soll dann noch
wem vertrauen? Wie soll man dann noch Unterschiede erkennen? Da gibt man doch
vor Schreck der Putzfrau am Tresen einen aus, weil sie gekleidet ist wie Elton
John nach einem Kaufrauschanfall. Was sollen denn da die Leute denken?! Wo kommen
wir denn da hin, wenn jeder seinen Kaugummi in der Oper heimlich in einen Hunderter
spucken kann und ihn dann stilecht unter den Sitz des Vordermannes klebt. Sich
Koks mit einem Tausender in die Nase zu pfeifen fällt dann auch weg, weil
sich das Zeug sowieso jeder leisten kann und es damit auch dem Pöbel zugänglich
gemacht wird. Tragisch, tragisch, wenn keiner mehr mitleidig schaut, weil das
Verdeck vom Ferrari klemmt. Da ist es schon besser, wie es ist. Jeder weiß
wo er steht und sich unterzuordnen hat. Stellt sich nur die Frage, was machen
die Menschen, die noch nie oder nur sehr wenig von Geld gehört haben. Diejenigen,
die sich an den einfachen Dingen des Lebens erfreuen. Fleißig Kieselsteine
suchen um sich daraus ihre Behausung zu bauen. Die lachen, ohne dafür Geld
auszugeben. Es soll ja Menschen geben die dabei auch noch glücklich und
zufrieden sind. Aber das halte ich für ein Gerücht. Wie kann jemand
leben ohne neidisch auf einen anderen zu sein? Leben ohne sich über die
alltäglichen Preiserhöhungen aufzuregen. Oder regelmäßig
seine Schlafmünzen zu zählen und festzustellen das, daß gesparte
doch nicht für den Urlaub oder eine neue Einbauküche reicht. Na ja,
es kann nicht jeder in einer Wohlstandsgesellschaft leben, so wie wir. Wo man
die Gewissheit hat, das es immer einen gibt, dem es noch schlechter geht. Denn
der sammelt ja bekanntlich Kieselsteine.
In diesem Sinne sende ich 42 positivgewogene
Grüße in
Eure Richtung.
jp