Ying & Yang
Es scheint im Leben nie eine wirkliche Einheit zu geben.
Ständig wird alles in zwei Hälften geteilt. Der Tag in Morgen und
Abend. Der Glauben in Gut und Böse. Die Menschheit in Mann und Frau und
die Gastronomie teilt in Schwarz und Weiß. Oder kurz gesagt, Kellner und
Köche. Keiner ist sich sicher wer wirklich Gut und wer wirklich Böse
ist. Das kommt wohl immer auf den Standpunkt des Betrachters an. Der Außenstehende
erkennt die Unterschiede der beiden Gruppierungen zunächst an der Kleidung.
Wie der Name Schwarz schon sagt, tragen die Kellner, die sich selbst gerne als
Restaurantfachleute bezeichnen, meist weiße Hemden oder Blusen die schlecht
gebügelt unter schwarzen Westen versteckt werden. Findige Hotelmanager
ersetzen das klassisch schwarze auch gern durch völlig geschmacklose bunte
Farbkombinationen. Aber das ist eine andere Geschichte. Die Köche, die
sich selbst gerne als Geschmacksdesigner oder gar Künstler bezeichnen,
tragen, mit Ausnahme einiger Eigenbrödler, einheitlich weiße Jacken
die nicht versteckt werden, aber auch schlecht gebügelt sind. Aber es gibt
noch andere Unterschiede. Köche sind meist schlecht rasiert oder haben
Ringe unter den Augen. Kellner sehen so ähnlich aus, sind aber besser geschminkt.
Oft ist es dabei auch egal, welchem Geschlecht sie angehören. Den wahren
Unterschied erkennt man aber an den klassischen Sätzen die einheitlich
verwendet werden.
Standartsätze der Kellner:
1. "Was gibt es heute für´s Personal zu essen?"
2. "Das sieht aber komisch aus."
3. "An welchen Tisch geht das?"
4. "Das ist nicht mein Tisch."
5. "Ist das mein Essen?"
6. "Kommt da noch Petersilie drauf?"
7. "Da ist eben noch einer dazu gekommen."
8. "Ich brauch mal schnell......"
9. "Könnt Ihr noch was ändern, der Gast hat sich grad umentschieden."
10. "Der Gast sagt, das Essen ist kalt."
11. "Bon neu!"
Standartsätze der Köche:
1. "Kannst Du nicht zu Hause Fressen!"
2. "Bist Du nicht ganz dicht?!"
3. "Was weiß ich, seh zu das, daß raus kommt."
4. "Laber mich nicht voll, mein Tisch ist das auch nicht."
5. "NEIN!"
6. "Steht das auf der Karte?!"
7. "Kannst Du das nicht früher sagen?!"
8. "Ich hab das Essen nicht in der Hosentasche."
9. "Schreib das auf den Bon!"
10. "Und was soll ich jetzt dabei machen?"
11. "Küche is aus!"
Aber trotz dieser Unterschiede, leben beide Arten in einer erfolgreichen Symbiose.
Und keiner kann wirklich sagen, wer nun Schwarz und wer Weiß ist. Wo Hass
ist, ist auch Liebe. Wo Licht ist, ist auch Schatten. Und nur zwei halbe Kreise
bilden einen ganzen.
Und das ist doch eigentlich was Gutes!
In diesem Sinne sende ich 42 positivgewogene
Torfgrüße in
Eure Richtung.
jp