(30.12.01)

Ying & Yang

Es scheint im Leben nie eine wirkliche Einheit zu geben.
Ständig wird alles in zwei Hälften geteilt. Der Tag in Morgen und Abend. Der Glauben in Gut und Böse. Die Menschheit in Mann und Frau und die Gastronomie teilt in Schwarz und Weiß. Oder kurz gesagt, Kellner und Köche. Keiner ist sich sicher wer wirklich Gut und wer wirklich Böse ist. Das kommt wohl immer auf den Standpunkt des Betrachters an. Der Außenstehende erkennt die Unterschiede der beiden Gruppierungen zunächst an der Kleidung. Wie der Name Schwarz schon sagt, tragen die Kellner, die sich selbst gerne als Restaurantfachleute bezeichnen, meist weiße Hemden oder Blusen die schlecht gebügelt unter schwarzen Westen versteckt werden. Findige Hotelmanager ersetzen das klassisch schwarze auch gern durch völlig geschmacklose bunte Farbkombinationen. Aber das ist eine andere Geschichte. Die Köche, die sich selbst gerne als Geschmacksdesigner oder gar Künstler bezeichnen, tragen, mit Ausnahme einiger Eigenbrödler, einheitlich weiße Jacken die nicht versteckt werden, aber auch schlecht gebügelt sind. Aber es gibt noch andere Unterschiede. Köche sind meist schlecht rasiert oder haben Ringe unter den Augen. Kellner sehen so ähnlich aus, sind aber besser geschminkt. Oft ist es dabei auch egal, welchem Geschlecht sie angehören. Den wahren Unterschied erkennt man aber an den klassischen Sätzen die einheitlich verwendet werden.
Standartsätze der Kellner:
1. "Was gibt es heute für´s Personal zu essen?"
2. "Das sieht aber komisch aus."
3. "An welchen Tisch geht das?"
4. "Das ist nicht mein Tisch."
5. "Ist das mein Essen?"
6. "Kommt da noch Petersilie drauf?"
7. "Da ist eben noch einer dazu gekommen."
8. "Ich brauch mal schnell......"
9. "Könnt Ihr noch was ändern, der Gast hat sich grad umentschieden."
10. "Der Gast sagt, das Essen ist kalt."
11. "Bon neu!"
Standartsätze der Köche:
1. "Kannst Du nicht zu Hause Fressen!"
2. "Bist Du nicht ganz dicht?!"
3. "Was weiß ich, seh zu das, daß raus kommt."
4. "Laber mich nicht voll, mein Tisch ist das auch nicht."
5. "NEIN!"
6. "Steht das auf der Karte?!"
7. "Kannst Du das nicht früher sagen?!"
8. "Ich hab das Essen nicht in der Hosentasche."
9. "Schreib das auf den Bon!"
10. "Und was soll ich jetzt dabei machen?"
11. "Küche is aus!"
Aber trotz dieser Unterschiede, leben beide Arten in einer erfolgreichen Symbiose.
Und keiner kann wirklich sagen, wer nun Schwarz und wer Weiß ist. Wo Hass ist, ist auch Liebe. Wo Licht ist, ist auch Schatten. Und nur zwei halbe Kreise bilden einen ganzen.
Und das ist doch eigentlich was Gutes!

In diesem Sinne sende ich 42 positivgewogene Torfgrüße in
Eure Richtung.

jp

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