Dem deutschen Volke! Diese Aussage steht über dem monumentalen Gebäude im Herzen Berlins, das in der vergangenen Zeit wohl die umkämpfteste Immobilie in Deutschland gewesen sein dürfte. Nun steht es fest. Die alten Mieter sind die neuen, wenn sie auch ein wenig Platz machen mussten, für Spontanumsiedler aus allen christlichen Teilen des Landes. Jeder der die Stufen zur neuen " Wohngemeinschaft Bundestag " betritt und diesen ehrwürdigen Schriftzug erblickt, findet ihn wohl nicht mehr sehr zeitgemäß. Vielleicht sollte in Zukunft lieber in greller Leuchtschrift der Satz " Das war aber knapp! " über den großen Säulen blinken. Das wäre zeitgemäß, werbewirksam und vor allem zur Abwechslung mal ehrlich. Es wird eng im Bundestag. Alle Sitze sind gleichmäßig aufgeteilt, und einige sind sogar noch hinzugekommen um die überhängenden Mandats-Linksträger aufzunehmen. Aus Platzgründen hat sich deswegen wohl auch der Altkanzler endgültig zurückgezogen. Bei dem zukünftig herrschenden Platzmangel, muss man aufpassen nicht zwischen die Stühle zu geraten oder aus Versehen im fremden Parteiblock aufzuwachen. Wer will schon neben Möllemann sitzen und ein 18 - Schild gegen den rechten Arm bekommen, den man gerade in die Höhe streckt, um auf die Verfassung zu schwören. So wahr mir Gott helfe. Welcher auch immer. Sieg und Niederlage, Glück und Pech liegen dicht beieinander. Wer den Schaden hat braucht für den Stoiber nicht zu sorgen. Aber irgendwie gibt es ja sowieso nur Gewinner. Schuld haben immer die anderen und besonders die Wähler. Nach der Wahl ist vor der Wahl und bei manchen Versprechen kann man sich schon mal versprechen. Oder irren. Oder beides. Wem das zu Kompliziert ist, sollte sich keine Sorgen darüber machen. Alles was wir nicht verstehen, geht uns auch nichts an. Und alles was uns angeht, ist nicht zu verstehen. Verständnislos ist auch der sogenannte große Bruder im Westen. Die Luftbrückenjunkies wollen mal wieder das alte Spiel "Wie teile ich die Welt zu meinen Gunsten auf " spielen, aber keiner will mitmachen. Da kommen einem natürlich die durchgesickerten Bemerkungen einer ehemaligen Parteifunktionärin gerade Recht, um mit Liebesentzug zu drohen. Die freundschaftlichen Beziehungen zu Deutschland seien angespannt und Onkel Gerd ruft nicht mal an. OK, der große Bruder würde auch nicht ans Telefon gehen, aber es geht ja ums Prinzip. Nun ein ganz toller Vorschlag zur Erneuerung der Freundschaft. Wenn schon nicht Krieg gegen den Doppelgänger vom Doppelgänger dann wenigstens Chef der Schutztruppe in einem anderen fernen Land. Doch Moment? Wie konnte dieser Vorschlag vom großen Bruder zu uns gelangen, wenn beide Seiten nicht miteinander reden? Vermutlich versteht man sich nach so langer Zeit auch wortlos. Quasi schweigend und still, also Stillschweigend. Es bleibt wie es bleibt und alles Gute dem deutschen Volke.
In diesem Sinne sende ich 42 positivgewogene Torfgrüße in
Eure Richtung.
Jp